Dienstag, 14. September 2021

„EIGENBEDARF“ VON MICHAEL OPOCZYNSKI

[unbezahlte Werbung, Buch gewonnen]
3/5 🌕🌕🌕

Wirtschaftskrimi im Berliner Immobilienmilieu – sehr interessant, etwas nüchtern erzählt  




Klappentext:
Die Szymanskis waren jahrzehntelang rechtschaffene Mieter. Doch nun wurde ihre Wohnung an einen Investor verkauft, der die beiden zu vertreiben versucht – mit perfiden Mitteln. Kein Einzelfall auf dem Immobilienmarkt in Berlin: Mieter werden terrorisiert und aus ihren Wohnungen vertrieben, um Luxussanierungen Platz zu machen.
Bis die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen „Eigenbedarf“ anmeldet – unblutig, aber mit Nachdruck.
Band 3 der Krimireihe: der dritte Fall für die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen.


Das alte Ehepaar Szymanski wohnt seit 40 Jahren in der Birkenstraßen in Berlin. Alles ein bisschen heruntergekommen, aber dennoch: ihr Zuhause. Daraus sollen sie nun vertrieben werden. Das komplette Wohnhaus wurde aufgekauft und soll kernsaniert werden. Ziel: Verkauf der Wohnungen als Luxusappartements an zahlungskräftige Kunden. Doch die Szymanskis wollen es nicht so hinnehmen und suchen Hilfe bei der Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen. Das ist eine unkonventionelle Einsatztruppe, die sich für die Wehrlosen und Unschuldigen einsetzt und denen jedes Mittel recht ist – unblutig, aber mit Nachdruck. Die Gesellschaft ist geheim, besteht aus einigen gerechtigkeitsliebenden Menschen – u.a. einem türkischen Ladeninhaber, eine Vorzimmerdame, ein Rentner mit viel Geld, einem Handwerker und so weiter. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, wie man den Miethaien das Handwerk legen kann. Nicht immer ganz legal, aber doch sehr kreativ und wirkungsvoll.


klicke auf das Bild für eine lesbare Ansicht

Es hat etwas gedauert, bis ich in die Story hineingefunden habe. Der Schreibstil ist sachlich, trocken, streckenweise ein wenig humorvoll. Die Handlung super interessant und spannend. Ich war jedoch von den vielen Charaktere zeitweise überfordert und habe – bis zum Schluss – nicht so recht verstanden, warum dieser oder jener nun überhaupt im Buch vorkam. Denn außer für Verwirrung hat der eine oder andere nicht wirklich zu Handlung beigetragen. Auch waren mir die Figuren selbst zu oberflächlich beschrieben – ich konnte mit keinem so recht warm werden, habe den einen oder anderen oft mal verwechselt, was dann wieder zu Verwirrung führte und die Lesefreude ein wenig schmälerte. Erst, als es dann wirklich ans Eingemachte ging, als die Mitglieder der Gesellschaft endlich anfingen, sich in den Fall hineinzuhängen, wurde es spannend. Die Lösung des Problems war dann sehr kreativ und humorvoll – auch wenn es am Ende jemandem dafür an den Kragen ging.

Für mich waren Figuren und Setting schlicht zu blass, zu wenig individuell, zu gleichförmig. Ein bisschen mehr Ausschmückung und Detailliebe hätte der Story gutgetan. So war es sicher ein guter Wirtschafskrimi mit realem Hintergrund (was mir per se immer gut gefällt) aber mit nur sehr wenig Spannung. Sehr nüchtern erzählt – für meinen Geschmack zu nüchtern. Das Hintergrundwissen rund um die teils schmutzigen Immobiliengeschäfte, die sicher auch in unserem Land Gang und Gäbe sind, ist gut recherchiert und beschrieben. Ein bisschen erzählerischer verpackt, hätte mir der Krimi sicher richtig gut gefallen. So fand ich ihn ein wenig blass, trocken und „unberührend“.

Damit ihr mal wisst, was bei mir 3 Sterne bedeuten, hier eine Ansicht, wie die Wertung zu verstehen ist: 




Zum Buch gelangt ihr hierüber: EIGENBEDARF /BENEVENTO  

Wenn ihr mehr über den Autor erfahren wollt, bitteschön:  MICHAEL OPOCZYNSKI

Natürlich habe ich hier auch was zum Reinlesen für euch: LESEPROBE

Gewonnen habe ich das Buch bei einem Gewinnspiel, welches von der Buchcommunity Lovelybooks veranstaltet wurde. Schaut gerne einmal dort vorbei LOVELYBOOKS.


Eigenbedarf

Autor: Michael Opoczynski

Verlag: Benevento

Genre: (Wirtschafts-)Krimi

Hardcover mit Schutzumschlag, 240 Seiten

ISBN: 978-3-7109-0066-2

Erscheinungsdatum: 26.08.2021

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