*unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar*
3,5/5 🌕🌕🌕🌓
Die ganzen Ferien soll Pascal im Altenheim "Residenz Sonnenstrahl" aushelfen. Nur weil er dem Schulskelett einen Anzug angezogen und einen Rollator im Teich versenkt hat. Pascal hat überhaupt keine Lust, den ganzen Tag Tee für die Omis und Opis zu kochen. Aber dann lernt er Ingelotte kennen, und die ist ganz anders als alle alten Leute, die Pascal sonst so kennt. Und Ingelotte weiß von einem Schatz! Um diesen Schatz heben zu können, braucht die alte Dame jemanden, der klein, schnell und schlau ist. Jemanden wie - Pascal.
Natürlich ist es ein Kinderbuch und daher ist es okay, dass es nicht umfassend mit Tiefgang ausgearbeitet ist. Aber ein bisschen mehr hätte ich mir schon gewünscht. Ich habe schon viele Kinderbücher für dieses Lesealter gelesen, die wesentlich anspruchsvoller und damit auch tiefgründiger und fesselnder waren. Die Geschichte selbst und die Charaktere sind allesamt wirklich gut: Ingelotte ist die coole Omi, Pascal der freche Junge, der eigentlich aber nur traurig ist wegen seiner verkorksten Familiengeschichte, Jonathan, Ingelottes Enkel ist ein aufgeweckter, normaler Junge und Talal, der syrische Fahrer des Altenheims, ist mein heimlicher Liebling. Die "Bergung" des Schatzes aus Ingelottes ehemaligem Haus ist lustig und spannend zugleich. Alle werden aber nur angerissen, man erfährt nicht wirklich viel über jeden, obwohl alle sicher viel zu erzählen hätten. Ich hätte gerne mehr über Pascals familiäre Probleme erfahren, über Ingelottes Vergangenheit vor dem Altenheim und über Talals bisheriges Leben. Auch ist mir der Alltag im Altenheim einfach zu sehr weichgezeichnet a la Friede, Freude, Eierkuchen.
Es wäre auch schön gewesen, wenn hier mehr auf das Miteinander der Generationen eingegangen worden wäre - das war eigentlich nach der Leseprobe meine Erwartung: ein Buch, das Alt und Jung zusammenbringt, wo jeder von jedem lernt. Wo Pascal durch Ingelotte seine Probleme besser in den Griff bekommt. Das wurde zwar auch kurz angeschnitten, aber eben sehr oberflächlich und nebenher.
Der Humor im Buch ist sehr schön und ich musste das eine oder andere Mal lachen und schmunzeln.
Das Cover gefällt mir sehr gut: tolle Farben, das Motiv ist super und es glänzt sehr schön. Schön auch die Vignetten immer am Anfang eines Kapitels und - das fand ich RICHTIG genial - das Daumenkino. Da wurden echt Kindheitserinnerungen wach!
Alles in allem ein kurzweiliges, unterhaltsames, humorvolles und spannendes Buch, jedoch ohne Tiefgang. Es muss nicht immer sein, dass man aus einem Kinderbuch eine Lehre ziehen kann, aber es sollte mich berühren - und das ist hier leider nicht der Fall. Es fühlte sich ein bisschen so an, als wäre alles in Zeitraffer passiert bzw. im Schweinsgalopp erzählt worden. Zwischen den Charakteren gab es kein vorsichtiges Annähern und Kennenlernen, sondern man sah sich und - zack - innige Beziehung vorhanden. Das war für meinen Geschmack einfach zu oberflächlich.
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Und hier direkt zum Buch: EIN GANZ ALTER TRICK / HUMMELBURG
Ein ganz alter Trick
Autorin: Fee Krämer
Illustrationen: Felicitas Horstschäfer
Verlag: Hummelburg
Genre: Kinderbuch
Gebundene Ausgabe, 192 Seiten (davon aber nur 172 Seiten des eigentlichen Buches, Rest Leseproben etc.)
Empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-7478-0022-5
Ersterscheinung: 18.08.2020
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