4/5 ⭐⭐⭐⭐
Lesen ab 12 👫
Bedrückende Dystopie, die nachklingt
𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩𝙨𝙖𝙣𝙜𝙖𝙗𝙚 𝙑𝙚𝙧𝙡𝙖𝙜:
Immer wenn ich aus dem
Fenster über die schneeweißen Türme von Surdus blicke, denke ich an
Flucht.
Für 8 ist jeder Tag
gleich. Jeden Tag lebt sie nach einer strengen Lehre, die sie auf ein
sinnvolles Leben im Ausland vorbereitet. Jeden Tag fügt sie sich unter Tausende
andere Mädchen, die genauso aussehen wie sie.
Aber 8 fühlt anders. Sie fühlt sich besonders, und das ist ein Problem. Denn
jemand zu sein, ist verboten und kann sie in große Gefahr bringen. Doch eines
Tages hebt ein anderes Mädchen den Blick und sieht sie an. Und für 8 gibt es
kein Zurück mehr. Sie wird fliehen müssen. Zusammen mit ihr.
Schöne neue Welt: ein
Text der Fragen aufwirft, konfrontiert, berührt und bewegt
Yorick Goldewijk,
Preisträger des bedeutendsten niederländischen Jugendliteraturpreises, dem
"Goldenen Griffel"
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(Quelle Bild: amazon) |
𝙈𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩𝙨𝙖𝙣𝙜𝙖𝙗𝙚:
8 lebt im 30. Stock ihres Wohnblocks in Surdus. Jeder Tag läuft gleich ab: aufstehen, zum Zug gehen, in einer Kabine ihre Arbeit verrichten, keinen Ansprechen, keinen Anschauen, keine Gefühle zeigen. Den ganzen Tag tönt folgendes Mantra aus den Lautsprechern:
Hör zu, sei gehorsam, folge.
Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.
Sei hilfreich und ergeben.
Unterwirf dich dem Willen der Beseelten.
8 versucht sich daran zu halten, doch sie ist sich sicher, sie ist anders als die anderen. Eines Tages, 8 sitzt mal wieder im Zug zur Arbeit und kann es nicht lassen, den Kopf ein kleines bisschen anzuheben, trifft ihr Blick auf den eines anderen Mädchens, auf 1000. Für 8 ist klar: sie muss 1000 wiedertreffen, sie sind sich so ähnlich, beide sind anders als die anderen. Schaffen die beiden es, aus Surdus, aus ihrem Leben auszubrechen und gemeinsam zu fliehen?
Erster Satz: »Immer, wenn ich aus dem Fenster über die schneeweißen Türme von Surdus blicke, denke ich an Flucht.«
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für eine lesbare Ansicht bitte aufs Bild klicken |
𝙈𝙚𝙞𝙣 𝙀𝙞𝙣𝙙𝙧𝙪𝙘𝙠:
Das ist sicher keine leichte, flotte Lektüre, sondern eine düstere, beklemmende Dystopie, die auf nur 160 Seiten ein großartiges Thema behandelt. Alles in Surdus ist grau und farblos und macht einen beim Lesen echt depressiv. Mir gefällt, wie 8 sich langsam ihrer selbst bewusst wird. Als die beiden Mädchen aufeinandertreffen, zieht sich die Story ein bisschen und ist auch irgendwie seltsam zu lesen und ein wenig verwirrend, finde ich. Doch dann, als es Richtung Ende geht, kommt ein Plot Twist daher, der es in sich hat und den ich zumindest nicht auf dem Schirm hatte (wobei ich mich im Nachhinein frage: warum eigentlich nicht). Das Buch war ab dem Zeitpunkt gefühlt ein komplett anderes, was ich total interessant fand und das Ende hat mich sehr berührt. Und zum Nachdenken gebracht über… halt, nein. Das kann ich gar nicht verraten, ohne zu spoilern. Ich fand es richtig gut, mal was völlig anderes. Wer auf beklemmende Dystopien steht, die auf wenigen Seiten schnell auf den Punkt kommen und dennoch viel drumherum beschreiben und die sich von einem etwas anderen Schreibstil, als man das sonst von Jugendbüchern gewohnt ist, nicht abschrecken lassen, dem lege ich das Buch gern ans Herz. Von mir gibt´s 4/5 Sterne.
Vielen Dank an DRAGONFLY und BILANDIA für das Rezensionsexemplar anlässlich des Jugendbuch Relaunch von Dragonfly diesen Herbst
Zum Buch einmal hier entlang: 1000 UND ICH / DRAGONFLY
Mal einen Blick reinwerfen? Na klar: LESEPROBE
Oder einfach direkt auf der Buchseite des Verlags, dort gibt es neben dem Coverbild auch einen Button „Blick ins Buch“.
Die Homepage des Autors findest Du hier: YORICK GOLDEWIJK
Die der Übersetzerin ist hier zu finden: SONJA FIEDLER-TRESP
Titel: 1000 und ich
Originaltitel: Duizend & Ik
Autor: Yorick Goldewijk
Übersetzerin: Sonja Fiedler-Tresp
Verlag: Dragonfly (Verlagsgruppe Harper Collins)
Genre: Jugendbuch / Dystopie
Empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Klappenbroschur, 160 Seiten
ISBN: 978-3-7488-0278-5
Erscheinungsdatum: 26.08.2025
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