[unbezahlte
Werbung, Buch selbst gekauft]
2,5/5
Ein
Feel-Good-Roman, der in mir jedoch kaum gute Gefühle auslöst
Es ruckelt ein bisschen, wenn das Leben in den nächsten Gang
schaltet.
Seit Schulzeiten sind Gitta, Marlies und Cornelia Freundinnen. Inzwischen sind sie Anfang 50 und ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben. Während ihres Mädelswochenendes auf Sylt stoßen sie deshalb ordentlich mit Gin Tonic an und beklagen, was nicht nach Wunsch gelaufen ist: die ausgebliebene Karriere, den unerfüllten Kinderwunsch, den weggelaufenen Ehemann. In der Nacht haben sie eine denkwürdige Begegnung: Ein Engel trägt ihnen auf, dankbar für das Schöne in ihrem Leben zu sein und anderen zu helfen. Am nächsten Morgen sind die drei überzeugt, zu viel getrunken und alles nur geträumt zu haben. Oder etwa nicht?Manchmal reicht ein anderer Blick auf die Dinge, um ein neues Leben anzufangen – und die Liebe zu finden.
Die drei Freundinnen zicken sich durch Sylt, verkrachen sich, vertragen sich wieder, sind ziemlich bösartig und ungerecht, dann wieder hilfsbereit und sympathisch, gefühlsverwirrt und leicht depressiv und alle drei haben mit ihren grob 50 Jahren irgendwie noch nicht Fuß gefasst im Leben. Sie versuchen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen, wobei ihnen die gemeinsame Auszeit auf der Insel und ihre Gespräche miteinander, vor allem aber der mysteriöse Engel ein Stückweit den Schubs in die richtige Richtung gibt.
Für mich passieren in dieser Story zu viele unrealistische, übertriebene Dinge (und ich spreche hier nicht vom Engel – er war mein Highlight in diesem Buch). Die drei Frauen (die mich eher an unreife Teenies, als an gestandene Frauen in der Blüte ihres Lebens erinnern) verhalten sich teilweise so unglaubwürdig und überzogen, dass es einfach „to much“ ist. Es geschehen zu viele unglaubliche Dinge/Gegebenheiten in einer derartigen zeitlichen und mengenmäßigen Ballung – ich habe das als sehr konstruiert empfunden. Der Humor zog sich zwar durch das ganze Buch und war auch angemessen und lustig – doch er allein kann die Ungereimtheiten nicht aufwiegen. Am meisten störte mich jedoch, dass ich zu keinem der Charaktere eine Beziehung herstellen konnte. Es hat mich schlicht keiner berührt – egal auf welche Weise. Und das ist für mich immens wichtig und ausschlaggebend, ob mir ein Buch gefällt oder nicht. Das bedeutet nicht, dass ich einen Charakter mögen muss… aber er muss etwas in mir auslösen. Entweder Sympathie oder Mitleid oder Verachtung oder Bewunderung oder oder oder. Doch hier: Fehlanzeige. Einfach nichts. Das liegt vielleicht daran, dass die drei Frauen zwar sehr unterschiedliche Leben haben, dieses aber für mich nicht so wahrgenommen wurde. Sie sind zwar alle unterschiedlich, wurden aber „einheitlich geschrieben“ (ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll). Ich hatte anfangs daher echt Probleme, sie voneinander zu unterscheiden.
Was mir sehr gut gefällt ist das Cover und die Haptik des Taschenbuchs. Es ist so eine raue Kartonage, die sich gut anfühlt und das Bild passt super zum Titel und zum Inhalt. Doch das Cover ist eben nur das Äußerliche – innen konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Zu übertrieben, zu unglaubwürdig, zu unausgereift, zu flach – zu viel von allem. Die Beschreibung Feel-Good-Roman ist für mich insofern auch nicht nachvollziehbar.
Poppy leistet mir beim Lesen gern Gesellschaft |
Zum Buch gelangt ihr über folgenden Link: SIEBEN TAGE AM MEER / LÜBBE
Wenn ihr mal reingucken wollt – bitte sehr: LESEPROBE
Und ein paar wenige Infos zur Autorin findet ihr hier: ELLA ROSEN
Lesen durfte ich das Buch über die Lesejury - neugierig? Dann guckt doch mal dort vorbei: LESEJURY
Sieben Tage am Meer
Autorin: Ella Rosen
Verlag: Lübbe (Verlagshaus Bastei-Lübbe)
Genre: Feel-Good-Roman
Taschenbuch, 285 Seiten
ISBN: 978-3-404-18346-3
Ersterscheinung: 26.02.2021
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