Freitag, 5. Dezember 2025

„WE DID OK, KID“ VON ANTHONY HOPKINS

[unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar]
5/5 ⭐⭐⭐⭐⭐

Beeindruckend offen, unaufgeregt und weise. Absolut empfehlenswert




𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩𝙨𝙖𝙣𝙜𝙖𝙗𝙚 𝙑𝙚𝙧𝙡𝙖𝙜:
Ob Richard Löwenherz, Henry Wilkox, Richard Nixon, Butler Stevens oder natürlich Dr. Hannibal Lecter – Anthony Hopkins‘ Rollen sind wie der Schauspieler selbst zu Ikonen geworden. Doch sein Weg war nicht von Beginn an mit Ruhm gepflastert. Er beschreibt sich selbst als Einzelgängerkind, hatte durchweg Probleme in der Schule und bewunderte zwar schon früh die großen Kinoschauspieler seiner Zeit, fiel selbst jedoch wenig durch Talent auf. Sein Schuldirektor fand einst folgende wenig schmeichelhafte Worte für ihn: »Anthony liegt weit unter dem Bildungsstandard dieser Schule. Er zeigt kein Interesse an Sport, Leichtathletik oder an den Stücken unserer Theatergruppe. Er findet keine Freunde. Anthony scheint sich für nichts um ihn herum zu interessieren.«
Besonders das Verhältnis zu seinem Vater litt unter den Enttäuschungen, die der junge Anthony ihm brachte. Doch dieser ließ sich nicht entmutigen – im Gegenteil: Der Ehrgeiz packte ihn, und 70 Jahre später hat Anthony Hopkins der Welt bewiesen, was für ein brillanter Kopf er ist. Spätestens seit Das Schweigen der Lämmer gilt er als einer der bekanntesten Schauspieler der Welt, Oscars, Golden Globes, Emmys und weitere Preise zeugen von seinem Erfolg.
In seiner großen Autobiografie lernen wir den Menschen hinter seinen Rollen kennen. Er schreibt offen über die Dämonen, die ihn im Laufe seines Lebens heimsuchten, und über seinen Kampf mit dem Alkoholismus. Er scheut weder die Höhen und Tiefen seiner bewegten Karriere noch die seines Privatlebens und legt seine Gedanken in unnachahmlicher Weise mit einer ganz besonderen Erzählgabe dar.





𝙈𝙚𝙞𝙣𝙚 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩𝙨𝙖𝙣𝙜𝙖𝙗𝙚:
Von seiner durchwachsenen Kindheit und Jugend bis über die leider allzu versoffenen, selbstzerstörerischen Erwachsenenjahre zu seinen größten filmischen Erfolgen und bis zum in sich ruhenden, versöhnlichen Lebensabend schildert Anthony Hopkins sein Leben. Begleitet werden die wunderbar eingängig geschriebenen Memoiren von über 50 Fotos aus dem Privat- und Berufsleben des Schauspielers. Im Anhang finden sich 19 Gedichte (im englischen Original), die in Hopkins Leben eine Bedeutung hatten.

Erster Satz: »An einem grauen Sonntagvormittag im Jahr 1941 schenkte mir Cliff Mathers, ein Freund meines Vaters, am Strand von Aberavon in Wales ein Hustenbonbon.«


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𝙈𝙚𝙞𝙣 𝙀𝙞𝙣𝙙𝙧𝙪𝙘𝙠:
Ich mochte Anthony Hopkins schon immer sehr und daher war klar, dass ich seine Autobiographie gerne lesen möchte. Und ich bin froh, es getan zu haben. Was mich hier erwartet, ist keine Abrechnung mit der Vergangenheit, keine Schuldzuweisungen oder Rechtfertigungsversuche, sondern ein nüchterner, klarer Blick auf das Leben, wie es war, mit all seinen Höhen und Tiefen. Hopkins ist dabei schonungslos ehrlich und hält mit nichts zurück (Alkohol, Gewalt, Familienprobleme). Doch niemals anklagend oder reißerisch. Das hat mich tief beeindruckt. Er nutzt seine Erfahrungen zudem, um einige Lebensweisheiten an den Leser zu bringen. Niemals belehrend, sondern beschenkend (hört sich das doof an?) und Druck herausnehmend. Wir können im Leben ohnehin nichts voraussehen, also leben wir es doch einfach, wie es kommt. Für mich fühlt sich das Buch wie eine Art Versöhnung für Hopkins an. Anderen und sich selbst Vergebung entgegenbringen, ein Art Schlussstrich ziehen und dann aufgeräumt und zufrieden den letzten Weg beschreiten.

„Zum Anfang zurückzukehren – alles noch einmal zu durchleben –, das hat mich aufgerüttelt. Jetzt weiß ich mein Glück und die Sommertage meiner Kindheit zu schätzen. Jetzt, wo ich alles zu Papier gebracht habe, fühle ich mich frei genug, die Vergangenheit zu vergessen und mich auf das große Geheimnis vorzubereiten.“ (Seite 330)

Eine herausragende, nachwirkende Lektüre, wunderbar geschrieben und mit ganz vielen neuen Dingen, die ich über diesen Mann erfahren durfte. Ich habe jetzt Lust, mir alle Hopkins-Filme nochmal anzusehen und ich werde sie ziemlich sicher mit ganz anderen Augen sehen. Ein toller Mann, ich mag ihn immer noch sehr, auch wenn er sicher kein einfacher Mensch ist bzw. früher einmal war. 5/5 Sterne und eine Empfehlung an alle, die hochinteressante Autobiographien mögen, in den keine schmutzige Wäsche gewaschen oder abgerechnet wird. Und für alle Hopkins-Fans ohnehin.




Vielen Dank an GOLDMANN und an das BLOGGERPORTAL PENGUIN RANDOM HOUSE für das Rezensionsexemplar

Sieh Dir das Buch gern näher an: WE DID OK, KID / GOLDMANN

Und wirf auch einen Blick hinein: LESEPROBE

Mehr über den Schauspieler/Maler/Autor findest Du auf seinem Instagram-Account: ANHTONY HOPKINS




Titel: We Did Ok, Kid

Originaltitel: We Did Ok, Kid. A Memoir

Autor: Anthony Hopkins

Übersetzerin: Conny Lösch

Verlag: Goldmann (Verlagsgruppe Penguin Random House)

Genre: Autobiographie

Hardcover mit Schutzumschlag, 384 Seiten

ISBN: 978-3-442-30232-1

Erscheinungsdatum: 12.11.2025

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