2,75/5 🌕🌕🌔
Lesen ab 8 👫
Lausbubenstreiche? Kinderkram? Oder doch eher eine Milieustudie?
Adelheid wiederholt gerade die dritte Klasse und hat es auch sonst nicht leicht. Sie muss sich nämlich gegen drei superhübsche, superbegabte ältere Schwestern behaupten, und das ist eigentlich fast aussichtslos. Glücklicherweise gibt es Benni, ihren besten Freund. Und beste Freunde lässt man nie im Stich – selbst dann nicht, wenn sie Blödsinn hoch zwei verzapfen. Es ist nicht Adelheids Schuld, dass Frau Schmelzekopf auf dem Lehrertisch festklebt, dass es in der Jungstoilette brennt oder dass der seltene Käfer aus dem Schaukasten im Bioraum verschwindet. Doch jedes Mal, wenn sie Benni aus irgendeinem Schlamassel retten will, steckt Adelheid plötzlich selber mittendrin ...
Eine wunderbar hintersinnige Geschichte über Freundschaft und Treue und über unsere alltäglichen Vorurteile.
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Puh, ich weiß nicht, wie ich es am besten schreiben soll, was mir nach dem Lesen des Buchs durch den Kopf ging. Einerseits war ich ein bisschen an Lausbubengeschichten erinnert, andererseits hatte ich aber die ganze Zeit das Gefühl, dass mir die Kinder (Adelheid und Benni) eigentlich nur leidtun. Adelheid, herzensgut, ein kleines Träumerle und ziemlich unbedarft, wird zwar von ihrer Familie geliebt und ihre Mutter ist auch wirklich liebevoll zu ihr. Sie akzeptieren ihr „schafiges“ Verhalten – aber das war es auch schon. Benni dagegen kommt offensichtlich aus schwierigen Verhältnissen, ist meistens schmuddelig, kommt immer zu spät zur Schule, hat nie was zu Essen dabei, ist unerzogen, frech und hat null Sozialkompetenz – woher auch, bei fehlender Erziehung und die Lehrerin schaut auch grundsätzlich weg. Er nutzt Adelheid aus für seine Streiche, schiebt ihr immer den schwarzen Peter zu und hilft ihr niemals aus der Patsche heraus. Ich kann ihm das nicht ankreiden, er kennt es nicht anders. Aber Adelheid, die trotz allem unerschütterlich Benni als ihren besten Freund sieht, tut mir einfach leid. Kein Erwachsender, der mal hinsieht und eingreift. Ich kann das Buch nicht als hintersinnige Geschichte über Freundschaft und Treue ansehen, denn eine richtige Freundschaft ist das nicht, was da zwischen Adelheid und Benni stattfindet. Adelheid hält treu zu Benni – aber ob das eine Botschaft ist, die ich in diesem Kontext gut finde? Eher nicht.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, erzählt wird von Adelheid in der Ich-Form und dementsprechend kindlich-naiv. Was durchaus seinen Charme hat. Die Story selbst ist auch gut, nur fehlt mir einfach die Wende darin. Von vorne bis hinten träumt Adelheid sich durch ihre Welt, wird von Benni auf Deutsch gesagt verarscht und von ihren Schwestern belächelt und von der Lehrerin mehr oder weniger nicht gesehen/gehört/beachtet. Ich hätte mir gewünscht, dass das Schicksal sich dreht, aber alles blieb, wie anfangs. Keine Entwicklung, nichts. Und so endete das Buch dann auch – einfach so und ziemlich unvollendet. Es läuft wohl auf eine Fortsetzung heraus. Die werde ich mir aber nicht antun.
Von mir 2,75/5 und keine wirkliche Empfehlung.
Hier entlang, wenn ihr direkt zum Buch wollt: AUSGERECHNET ADELHEID / CBJ
Wer mag, kann hier mal reinschnuppern: LESEPROBE
Mehr über die Autorin erfahrt ihr hier: SABINE LUDWIG
Und auf die Homepage der Illustratorin bitte hier entlang: BARBARA JUNG
Lesen durfte ich Band 4 über das Bloggerportal von Penguin Random House – schaut doch auch gerne dort mal vorbei: BLOGGERPORTAL
Ausgerechnet Adelheid!
Autorin: Sabine Ludwig
Illustratorin: Barbara Jung
Verlag: cbj (Penduin Random House Verlagsgruppe)
Genre: Kinderbuch
Empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Hardcover, 192 Seiten
ISBN: 978-3-570-17927-7
Erscheinungsdatum: 21.03.2022
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